PROF. DR. H. C. MULT. REINHOLD WÜRTH

Museum Künzelsau

Reinhold Würth, Jahrgang 1935, trat 1949 als zweiter Mitarbeiter und erster Lehrling in die Schraubengroßhandlung seines Vaters in Künzelsau ein. 1952 schloss er seine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann erfolgreich ab. Im Alter von 19 Jahren übernahm Reinhold Würth 1954 nach dem frühen Tod des Vaters die Geschäftsleitung. Aus dem regionalen Geschäft baute er in den kommenden Jahrzehnten ein weltweit agierendes Handelsunternehmen auf. 1994 zog sich Reinhold Würth aus der operativen Geschäftsführung der Würth-Gruppe zurück und übernahm den Vorsitz des Unternehmensbeirats. Diesen übergab er 2006 an seine Tochter Bettina Würth. Reinhold Würth bleibt Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe.

Die allgemeine Anerkennung seiner unternehmerischen Leistungen sowie seines besonderen sozialen und kulturellen Engagements schlägt sich in vielfältigen Ehrungen und Mitgliedschaften nieder.

Professor Dr. h. c. mult. Reinhold Würth war bis Ende des Sommersemesters 2003 Institutsleiter am Interfakultativen Institut für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe. Er ist Ehrendoktor und Ehrensenator der Universität Tübingen, Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie der Wirtschafts- und Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. 1997 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Erstein (Frankreich) verliehen. Im April 2003 erhielt das Ehepaar Carmen und Reinhold Würth aufgrund ihres sozialen und kulturellen Engagements auch die Ehrenbürgerwürde der Stadt Künzelsau. 2014 folgte die Ehrenbürgerwürde der Stadt Schwäbisch Hall.

Als Würdigung für besondere Verdienste und außergewöhnliches Engagement um die Verbreitung und Vermittlung französischer Kunst und Kultur wurde Reinhold Würth im März 2004 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Im April 2004 verlieh die Ludwig-Erhard-Stiftung Bonn an Reinhold Würth die Ludwig-Erhard-Medaille für Verdienste um die soziale Marktwirtschaft. Im Mai 2004 wurde er in die Business Hall of Fame (Initiative von manager magazin und Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn) aufgenommen. Im Juni 2004 erhielt Reinhold Würth in Berlin den deutschen Gründerpreis als Auszeichnung für sein Lebenswerk. Mit diesem Preis ehren die StartUp-Partner stern, die Sparkassen, McKinsey & Company und das ZDF einmal im Jahr Unternehmen in den unterschiedlichen Phasen ihres erfolgreichen Bestehens - vom Konzept bis zum Lebenswerk. Für sein vielfältiges kulturelles Engagement in Palermo erhielt der Unternehmer im Mai 2007 die Ehrendoktorwürde in Kunstgeschichte und Museographie der Universität Palermo.

Reinhold Würth hat sich in seiner beruflichen Laufbahn intensiv mit psychologischen Themen wie Mitarbeitermotivation, Führungskultur und Fragen der Berufsethik beschäftigt und sich auch im kulturellen Bereich vielfältig engagiert. Mit dem Kauf eines Aquarells von Emil Nolde in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts begann seine Leidenschaft für das Sammeln von Kunst. Die Kunst ist zwischenzeitlich ein wichtiger Bestandteil der gesamten Unternehmenskultur geworden und die Aktivitäten der Würth-Gruppe in diesem Bereich ein Bekenntnis zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Mittlerweile besteht die bedeutende Unternehmenssammlung aus rund 18.500 Werken, die in den Museen der Würth-Gruppe (Kunsthalle Würth, Johanniterkirche, Museum Würth, Museum Würth 2 und Hirschwirtscheuer sowie den Kunstdependancen) sowohl den Mitarbeitenden des Unternehmens als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sind.